Löcher – die Geheimnisse von Green Lake (Louis Sachar)
Inhaltsangabe / Zusammenfassung
“Löcher – Die Geheimnisse von Green Lake” von Louis Sachar
In diesem Buch geht es um den 14-jährigen Jungen Stanley Yelnats. Er ist ein Außenseiter und dazu noch ein richtiger Pechvogel. Genauer gesagt, wird seine ganze Familie vom Pech verfolgt und schuld daran ist nur sein Ururgroßvater Elya, der elende Tunichtgut und Schweinedieb.
Elya Yelnats, Madame Zeroni und das Schwein
Elya lebte in Lettland und war unsterblich in Myra verliebt. Diese wollte jedoch auch ein anderer Mann, der ihrem Vater für sie ein großes Schwein anbot. Elya hatte dagegen nichts zu bieten, doch dann kam ihm Madam Zeroni zu Hilfe. Sie schenkte ihm ein kleines Ferkel, dass er jeden Tag auf den Berg zur Quelle tragen und ihm dabei ein bestimmtes Lied vorsingen sollte. Dadurch wurde das Schwein immer größer und stärker. Er musste ihr jedoch versprechen, sie später ebenfalls auf den Berg zur Quelle zu tragen. Als Myra sich für seinen Konkurrenten entschied, machte er sich auf den Weg nach Amerika und vergaß die Abmachung mit Madame Zeroni. Diese verfluchte daraufhin ihn und seine Nachkommen.
Elyas Sohn spürte davon zunächst nichts und verdiente ein Vermögen.
Als er sich jedoch von New York auf den Weg nach Kalifornien machte, wurde er in der Wüste von der berühmten Banditin Kissin´Kate Barlow ausgeraubt. Er erzählte später, er habe nur überlebt, weil er auf dem Daumen Gottes Zuflucht gefunden hatte. Niemand verstand, was er damit meinte. Doch daraufhin nahm die Sache ihren Lauf und der Fluch breitete sich unaufhaltsam über die Familie aus.
Turnschuhe die vom Himmel fallen
Stanley blieb davon nicht verschont und das größte Unglück ereignet sich eines Tages auf dem Weg von der Schule nach Hause. Als er unter einer Brücke durchgeht, fallen ihm plötzlich ein paar alte Turnschuhe auf den Kopf. Stanley ist erstaunt, als er jedoch keinen Besitzer entdecken kann, nimmt er die Schuhe als Geschenk mit nach Hause. Sein Vater hat nämlich gerade ein Recyclingverfahren für gebrauchte Turnschuhe erfunden und vielleicht wurde er damit endlich erfolgreich. Es stellt sich allerdings heraus, dass diese Turnschuhe von dem berühmten Baseballspieler Clyde Livingston waren, der diese einem Waisenhaus geschenkt hatte, um damit bei einer Versteigerung Geld zu sammeln. Stanley ist somit ein Dieb und wird dem Richter vorgeführt. Dieser lässt Stanley die Wahl entweder ins Gefängnis oder für 18 Monate ins Camp Green Lake zu gehen. Da Stanley noch nie in einem Feriencamp oder dergleichen war und der Ort sich schön anhört, entscheidet er sich dafür und träumt davon, durch den See zu schwimmen.
Camp Green Lake
Die Fahrt ins Camp dauert 8 Stunden, die Stanley mit Handschellen in einem stickigen Bus verbringt. Als sie endlich ankommen, stellt sich heraus, dass der See ausgetrocknet ist. Stanley befindet sich mitten in einer Wüste und er sieht lediglich zwei Bäume, die in einiger Entfernung neben der Hütte der Chefin stehen. Er selbst kommt in eines der Zelte, die er mit sechs anderen kriminellen Jungs teilt. Sie alle müssen jeden Tag ein großes Loch in den ausgetrockneten und steinharten Boden graben, worunter der etwas dickleibige und unsportliche Stanley zunächst sehr leidet. Zudem bekommen sie kaum Wasser und wenn sie zu langsam graben, wird die Sonne im Laufe des Tages unerträglich heiß. Stanley freundet sich bald mit dem afroamerikanischen Jungen Zero an, der eigentlich Hector Zeroni heißt. Dieser möchte von Stanley das Lesen lernen und im Gegenzug hilft er ihm beim Graben. Das verärgert jedoch die anderen Jungs und der Tausch wird von ihrem Aufseher Herrn Pendanski verboten. Daraufhin läuft Zero in die Wüste und kommt nicht wieder zurück. Stanley hat inzwischen in seinem Loch ein kleines Röhrchen mit den Initialen KB gefunden und gibt es X-Ray, dem Anführer der Gruppe. Stanley denkt lange über seinen Fund nach und ist sich plötzlich sicher, dass KB für Kate Barlow steht und sie hier ihren Schatz versteckt hat und sie deswegen all die Löcher graben müssen.
Green Lake vor über 100 Jahren
Damals wohnte Kate Barlow tatsächlich hier und es gab auch einen wunderschönen See mitten in der Natur. Kate war auch noch keine Banditin, sondern eine angesehene und beliebte Lehrerin, die wegen ihrer eingemachten Pfirsiche in der ganzen Umgebung bekannt war. Sie freundete sich allerdings mit dem afroamerikanischen Gemüsehändler Sam an. Er zog täglich mit seinem Esel Mary Lou und den größten Zwiebeln, die er an einem geheimen Ort anbaute, durch die Straßen. Als sie sich einmal auf der Straße küssten und beobachtet wurden, brannte kurz darauf die Schule nieder. Kate und Sam flohen mit dem Boot, doch mitten auf dem See wurde Sam erschossen. Kate rächte sich daraufhin und erschoss den Bürgermeister. Sie schminkte sich die Lippen und küsste ihn und all ihre zukünftigen Opfer. Mit diesem Markenzeichen wurde sie zur gefürchteten Banditin Kissin´Kate Barlow. Etliche Jahre später kam sie nach Green Lake zurück und vergrub ihre Beute. Kurz darauf starb sie am Biss einer gelb gefleckten Eidechse.
Der Daumen Gottes und sein Schatz
Da Stanley sich große Sorgen um seinen Freund macht, läuft er schließlich selbst in die Wüste. Er folgt dabei immer dem Berg in weiter Ferne, dessen merkwürdige Felskonstellation aussieht wie eine riesige Faust mit dem Daumen nach oben. Auf dem Weg dorthin findet er Zero, der völlig ausgehungert und geschwächt unter einem Boot mit der Aufschrift Mary Lou Zuflucht gefunden hat. Er ernährte sich die ganze Zeit von eingemachten Pfirsichen, die er dort entdeckt hatte. Stanley schleppt Zero auf den Berg und singt in seiner Verzweiflung ein Lied, dass ihm sein Vater immer vorgesungen hatte. Auf dem Berg stärken sie sich an einer Quelle und den Zwiebeln, die hier in großer Anzahl wachsen. Dort gesteht ihm auch Hector, dass er die Turnschuhe geklaut und dann aber aus Angst von der Brücke geworfen hatte. Mit neuer Kraft machen sie sich auf den Weg zurück ins Camp um dort nach dem Schatz zu graben. Sie finden tatsächlich einen alten Koffer, doch als sie damit verschwinden wollen, erscheint die Chefin und will sie beide beseitigen. Es halten sie davon nur die gelb gefleckten Eidechsen ab, die sich plötzlich um Stanley und Zero versammeln. Sie haben an den beiden allerdings kein Interesse, da sie fürchterlich nach den Zwiebeln riechen. Die beiden haben noch mehr Glück, denn nun erscheint auch noch eine Anwältin, die Stanley nach Hause bringen möchte. Auf sein Bitten nimmt sie auch den elternlosen Zero mit und die beiden teilen sich den Inhalt des Koffers, den Kate Barlow damals Stanleys Urgroßvater geraubt hatte. Es stellt sich auch heraus, dass Hector Zeroni der Nachkomme von Madame Zeroni ist. Da Stanley ihn singend auf den Berg zur Quelle getragen hat, löst sich der Fluch auf.
Durch all seine Erlebnisse ist aus dem einst hilflosen und schwachen Jungen ein starker und selbstsicherer junger Mann geworden, der das Glück in seine Familie zurückbrachte.