Ein Schatten wie ein Leopard (Myron Levoy)

Personenbeschreibungen

Ramon Santiago

Ramon Santiago ist die zentrale Figur in Myron Levoys Roman Ein Schatten wie ein Leopard.  Er ist 14 Jahre alt, lateinamerikanischer Herkunft und wächst in einer schwierigen Umgebung auf. Ramon lebt in Harlem, einem von Armut und sozialen Problemen geprägten Viertel in New York. Seine Lebensumstände und die Herausforderungen seines Alltags prägen seine Persönlichkeit und seinen Lebensinhalt stark.

Ramon lebt zur Zeit alleine in der Familienwohnung, da sein Vater im Gefängnis und seine Mutter im Krankenhaus ist. Er möchte den Vorstellungen seines Vaters entsprechend ein Macho sein, tut viel, um zu der Gang um Harpo zu gehören. Der Junge hat kommunikative Fähigkeiten, die ihm in seinem Alltag weiterbringen und zu Vorteilen verhelfen. Er schreibt immer wieder in ein Notizbuch, um sich über seine Gedanken und Gefühle klarer zu werden.

Er hält sich mit Überfällen über Wasser bis er auf Glasser trifft. Im Laufe der Geschichte verbringt Ramon mehr Zeit mit dem Rollstuhlfahrer und Maler Glasser. Diese Beziehung sowie die Vorbildfunktion eines Mitschülers Felipe zeigen Ramon Alternativen zu dem Gang-Leben auf.

Arnold Glasser

Glasser ist eine bedeutende Figur im Roman Ein Schatten wie ein Leopard von Myron Levoy. Er verkörpert eine wichtige Erwachsenenfigur im Leben von Ramon Santiago und steht in starkem Kontrast zu den anderen Charakteren aus Ramons sozialem Umfeld.

Glasser ist ein älterer Mann, der in Ramons Viertel lebt. Er wird als still beschrieben und sitzt im Rollstuhl. Äußerlich wirkt er unscheinbar, doch seine ruhige Ausstrahlung und sein Nachdenken lassen erkennen, dass er ein Mensch mit einer bewegten Vergangenheit ist

Zwischen Ramon und Glasser entwickelt sich eine besondere Beziehung. Glasser erkennt Ramons inneren Konflikt und sieht in ihm mehr als nur einen Jugendlichen aus einer schwierigen Umgebung. Er versteht Ramons Wut und Schmerz, da er selbst ähnliche emotionale Kämpfe erlebt hat. Durch ihre Gespräche bietet Glasser Ramon eine neue Perspektive auf das Leben und zeigt ihm, dass es Wege gibt, mit Schmerz umzugehen ohne in Gewalt oder Hoffnungslosigkeit zu verfallen.

Glasser fungiert in gewisser Weise als Mentor und moralischer Kompass für Ramon. Er ermutigt ihn, seine schriftstellerische Begabung zu nutzen und einen Weg zu finden, seine Gefühle durch Schrift auszudrücken, anstatt sie durch Aggressionen oder Selbstzerstörung zu kanalisieren. Diese Rolle macht Glasser zu einer Schlüsselfigur in Ramons Entwicklung und zu einem Symbol der Hoffnung und Menschlichkeit im Roman.

Der belämmerte Luis

Luis ist eine Nebenfigur im Roman Ein Schatten wie ein Leopard von Myron Levoy und spielt eine wichtige Rolle in der Dynamik des sozialen Umfelds von Ramon Santiago. Er repräsentiert eine der Herausforderungen, mit denen Ramon in seinem Viertel konfrontiert ist.

Luis ist ein Jugendlicher aus demselben Viertel wie Ramon und wird als dominant, einschüchternd und aggressiv beschrieben. Er liefert Lebensmittel aus und gibt der Gang rund um Harpo Hinweise, wer im Viertel Geld hat und ein geeignetes Opfer für einen Raubüberfall ist. Außerdem observiert er Ramon, als dieser mehr Zeit mit Glasser verbringt.

Sein Charakter steht in starkem Kontrast zu Personen wie Glasser, die Ramon eine andere Möglichkeit für den Umgang mit seinem Leben zeigen.

Luis’ Rolle im Roman ist zentral, um Ramons innere Kämpfe zu beleuchten: Soll er dem Weg der Gewalt folgen, wie Luis es tut, oder soll er seinen eigenen, von Kunst und Selbstreflexion geprägten Weg finden?

Carlos, Ramons Vater

Ramons Vater ist eine eher im Hintergrund stehende, aber dennoch wichtige Figur in Myron Levoys Roman Ein Schatten wie ein Leopard. Er spielt eine zentrale Rolle in der emotionalen und psychologischen Entwicklung von Ramon, obwohl er physisch fast die ganze Geschichte über nicht anwesend, sondern im Gefängnis ist. Dort saß er bereits seit einem Jahr und hatte noch zwei weiter Jahre Gefängnisstrafe vor sich, da er einen Polizisten auf einer Demonstration bedrohte.

Ramons Vater wird als eine starke, charismatische Persönlichkeit beschrieben, die Ramon tief bewundert hat. Für Ramon war er ein Vorbild – ein Mann, der Stärke und Stolz ausstrahlte und bei seinem Sohn keine Schwachheiten und Gefühlsregungen duldet.

Am Ende der Geschichte taucht Ramons Vater Zuhause auf, da er nun auf Bewährung frei ist. Er sagt, dass er ein anderer Mensch geworden ist, möchte mit Ramon die Wohnung aufräumen und für seine Frau herrichten. Als Ramon sich selbst gegenüber Carlos behauptet, wird dieser wütend und Ramon versteckt sich im Badezimmer.

Ramons Mutter

Ramons Mutter ist eine Nebenfigur im Roman Ein Schatten wie ein Leopard von Myron Levoy. Sie lebt von der Fürsorge und befindet sich wegen einem Nervenzusammenbruch in einem Krankenhaus. Sie verkörpert die Herausforderungen einer zeitweise alleinerziehenden Mutter in einem von Armut und Gewalt geprägten Viertel und ist eine zentrale Figur in Ramons Leben, auch wenn ihre Beziehung zueinander sich innerhalb der Geschichte nur im Krankenhaus sehr einseitig abspielt. Ramons Mutter erkennt ihn teilweise nicht, hat eine kurze Konzentrationsdauer und ist sehr schläfrig. Innerhalb der Geschichte versucht Ramon sie aufzuheitern, kauft ihr eine Pflanze und schenkt ihr ein von Glasser gemaltes Bild. Am Ende besteht die Hoffnung, dass sie aus dem Krankenhaus nach Hause kommen könnte.