Die Verwandlung (Franz Kafka)

Inhaltsangabe / Zusammenfassung

Die Erzählung von Franz Kafka „Die Verwandlung“ entstand im Jahr 1912. Der Autor erzählt emotionslos in drei Kapiteln chronologisch die Geschichte von Gregor Samsa, der über Nacht in einen großen Käfer verwandelt und damit für seine Familie untragbar wird. Das Werk zeigt auf, dass durch ein unerwartetes und unbeherrschbares Ereignis, das Gefüge einer Familie schnell zusammenbrechen kann.
„Die Verwandlung“ zählt zu den Klassikern der Weltliteratur.

Kapitel 1: Die Verwandlung Gregors
Kapitel 2: Die Familie passt sich an die neue Situation an
Kapitel 3: Gregors Ausgrenzung

Kapitel 1

Der Protagonist des Werkes, Gregor, hat auf Wunsch seines strengen Vaters, den Beruf eines Vertreters angenommen und wohnt als Junggeselle zusammen mit seiner siebzehnjährigen Schwester Grete bei seinen Eltern. Eines Morgens wacht er in seinem Zimmer verspätet auf und stellt fest, dass er über Nacht zu einem riesigen Käfer geworden ist. Vorerst glaubt er an einen Albtraum, muss sich aber nach und nach mit seiner Situation abfinden. Unfähig, in seiner jetzigen Gestalt seiner Familie entgegenzukriechen, denkt er über sein bisheriges Leben nach. Gregor ist Familienerhalter und muss die Schulden des bankrotten Vaters abarbeiten. Sein Chef ist ein Despot, den er gerne einmal die Meinung sagen würde, wäre er nicht von dieser Arbeitsstelle und dem daraus resultierenden Einkommen abhängig. Er erkennt, dass er immer schon andersartig war und von seiner Familie benutzt wurde.
Da Gregor nicht auf seiner Arbeitsstätte erscheint, klingelt der Prokurist bei der Firma Samsa, um sich nach dem entschuldigt ferngebliebenen Gregor zu erkundigen. Dieser versucht sich zuerst verbal zu melden, aber niemand kann seine Tierstimme verstehen. Daher versucht er mit größter Anstrengung die Türe seines Zimmers öffnen, schleppt sich in seiner Ungeziefergestalt bis zur Eingangstür und entsetzt damit sowohl den Prokuristen, der die Flucht ergreift, als auch seine Familie. Die Mutter erleidet eine Ohnmacht, der Vater treibt ihn unter Drohungen zurück in sein Zimmer.

Kapitel 2

Der Familie Samsa fehlen jetzt die finanziellen Mittel. Die Verhältnisse innerhalb der Familie kehren sich um. Gregor ist schlagartig vom Versorger der Familie zum Hilfsbedürftigen geworden. Seine Schwester Grete, zu der er immer ein gutes Verhältnis hatte und der er ein Studium an einem Musikkonservatorium ermöglichen wollte, kümmert sich vorerst liebevoll um ihn. Sie versucht, obwohl sie sich vor Gregor schreckt und ekelt, herauszufinden, welche Nahrungsmittel er mag. Gregor selbst nimmt immer mehr die Verhaltensweisen eines Käfers an, er beginnt Spaß daran zu haben über Wände und Decken klettern zu können. Am Familienleben darf er sich nicht mehr beteiligen, er kann aber die Gespräche seiner Eltern und Schwester mitverfolgen. Dabei erfährt er, dass zwar Ersparnisse da sind, aber diese nicht zum Leben reichen. Aus diesem Grund nimmt der Vater obwohl er dick und behäbig geworden ist, eine Stelle als Bankdiener an, die an Asthma leidende Mutter, beginnt als Näherin für ein Modegeschäft zu arbeiten und Grete verdient etwas Geld als Verkäuferin.
Um Gregor Platz zum Kriechen zu verschaffen, räumen Gregors Mutter und Schwester die Möbel aus seinem Zimmer. Gregor möchte sein Lieblingsbild, das an der Wand hängt, behalten und klammert sich mit seinem ganzen Körper daran fest. Die Mutter sieht dies als Angriff an und fällt vor Schreck in Ohnmacht. Grete holt aus dem Nebenraum Medizinflaschen, Gregor folgt ihr. Eine der Flaschen fällt direkt auf Gregors Gesicht und verletzt ihn. Der heimkehrende Vater ist wütend, dass Gregor die Mutter so verschreckt hat und wirft aggressiv nach ihm mit Äpfeln. Ein Apfel bleibt in Gregors Rücken stecken. Schwer verletzt zieht er sich in sein Zimmer zurück.

Kapitel 3

Wochenlang leidet Gregor unter seinen Verletzungen. Von seiner Familie wird er zusehends vernachlässigt und isoliert. Die Familie nimmt zu ihrer wirtschaftlichen Verbesserung drei Untermieter auf. Als eines Tages Gregors Zimmertür offen bleibt und Grete ihn mit ihrem schönen Geigenspiel entzückt, kann er der Versuchung nicht widerstehen und kriecht heraus. Die Untermieter sind über das Ungeziefer im Haus entsetzt und kündigen. Nun ist auch Grete, die sich bis jetzt um Gregor gekümmert hat, gegen das riesige Insekt, in dem sie ihren Bruder nicht mehr erkennen kann. Gregor gibt jede Hoffnung auf und stirbt völlig entkräftet und verwahrlost in der nächsten Nacht. Auf seinen Tod reagiert die Familie mit Erleichterung.
Die Erzählung endet mit einem Ausflug der restlichen Familie Samsa. Von Aufbruchstimmung und Neuanfang ist da die Rede und von einer neuen praktischen Wohnung. Alle Hoffnungen liegen nun auf Grete. Die junge Frau soll einen braven Mann finden. Über Gregor wird nicht mehr gesprochen.